Sparen ohne Komfortverlust

Oekostrom-Innovation: Tarife machen sich smarte Technik zu Nutze.

Marius Perger. Die Oekostrom AG, eine nicht börsenotierte Aktiengesellschaft, die sich selbst als „Bürgerbeteiligungsgesellschaft“ versteht und deren Aktien auf einer eigenen Online-Plattform handelbar sind, hat in der Vorwoche zwei neu entwickelte Produkte vorgestellt, mit denen Kunden Preisschwankungen bei Strom nützen und so sparen können.

Die Oekostrom sei immer wieder Vorreiter bei innovativen Produkten gewesen, betonte Vorstandssprecher Ulrich Streibl bei der Präsentation. So habe man die Genehmigung von Balkonkraftwerken in Österreich und die Stromkennzeichnung durchgesetzt. Mit der neuesten Innovation werde es Kunden nun möglich, ihren Stromverbrauch nach Preissignalen selbst zu steuern oder steuern zu lassen. Christian Steiner, Leiter des Innovationsmanagements, betonte, dass Strom meist verbraucht wird, wenn er nicht produziert wird, was zu großen Preisschwankungen führt. Dieses Ungleichgewicht könne man nützen, es stelle sich also die Frage, wann es gut ist, Strom zu verbrauchen.

Beim neuen Tarif „Oeko Spot+“ erhalten Oekostrom-Kunden zukünftig auf ihr Smartphone Informationen darüber, wann der Strompreis günstig ist. Das ermögliche es beispielsweise, Waschmaschinen oder Geschirrspüler so zu programmieren, dass Kosten gespart werden. Und bei der Option „Smart sparen“ werden Großgeräte wie Wärmepumpen oder E-Autos über Preissignale von der Oekostrom von außen gesteuert. Dabei werde aber gewährleistet, dass bei der Raumheizung Temperaturschwellen nicht unterschritten werden. Und bei E-Fahrzeugen wird der Ladevorgang zwar gestoppt, wenn der Strom teuer ist, gleichzeitig aber sichergestellt, dass der gewünschte Ladestatus zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht ist. Oberste Prämisse sei es gewesen, den Komfort der Kunden nicht einzuschränken: „Der Kunde soll nicht merken, was im Hintergrund passiert“, so Steiner.

Ein Jahr lang hat die Entwicklung der neuen Tarife gedauert, die gemeinsam mit dem Wiener Softwarespezialisten für Energieversorger Podero erfolgt ist. Herausforderung sei es vor allem gewesen, eine breite Abdeckung der am Markt befindlichen Geräte zu erlangen. Dabei gehe es darum, die Schnittstelle der Produkte zu steuern; es sei gelungen, mit allen namhaften Herstellern zu einer Lösung zu kommen.

Foto: oekostrom AG