Ein Hoch der Mitarbeiterstiftung
Das neunte Rekordhalbjahr in Folge präsentierte die Oberbank in der Vorwoche. Für den Kapitalmarkt genauso interessant wie förderlich ist aber auch die neue Mitarbeiterstiftung.
Bereits zum neunten Mal in Folge konnte CEO Franz Gasselsberger vergangene Woche ein Rekordhalbjahr vorweisen. Vor allem aufgrund des Kreditwachstums (+9,3 % im Kommerz- und +6,6 % im Privatbereich; bei nur 5,3 Mio Euro an Risikovorsorgen) und einer auch ansonsten sehr starken Geschäftsentwicklung ist das Betriebsergebnis um 15,1 % auf knapp 140 Mio Euro angestiegen. Gasselsbergers Ausblick bleibt aufgrund der geopolitischen Probleme allerdings zurückhaltend, man geht aber davon aus, das Rekordergebnis des Vorjahres zu erreichen zu können. Dazu beitragen sollen auch die heuer in Summe zehn bis zwölf neuen Filialen, die die überzeugte „Beraterbank“ gegen den Branchentrend bereits eröffnet hat oder noch eröffnen wird. „So weit, so fad“, wie der Bank-Chef mit einem Augenzwinkern selbst dazu meinte.
Über dem Branchenschnitt ist aber auch das Tempo, mit dem das Institut das von der Regierung vor dem Sommer beschlossene Instrument der Mitarbeiterbeteiligungsstiftung umsetzt. Ziel ist es, so Gasselsberger, „die Kernaktionäre und die Bindung der Mitarbeiter zu stärken“. Dem pflichtet auch Anlegerschützer Wilhelm Rasinger im Gespräch mit dem Börsen-Kurier bei: „Eine sinnvoll konzipierte Bündelung der Stimmrechte von Belegschaftsaktionären kann ein Gegenwicht zu unangenehmen aktivistischen Aktionären sein und bringt den Mitarbeitern wegen der attraktiven steuerlichen Begünstigungen wirtschaftliche Vorteile. Für das Aktionariat der Oberbank ist es eine Bereicherung, eine verlässliche, treue und berechenbare Minderheit zu haben, die nicht kurzfristig Kursschwankungen ausnützt.“
Schon heute halten übrigens 2.500 aktive und ehemalige Mitarbeiter über ein klassisches Beteiligungsprogramm Aktien im Wert von 100 Mio Euro bzw. 4 % der Stimmrechte. Ziel ist es nun, 5 % zu erreichen. Dafür wurden im vergangenen wie in diesem Jahr je 10 Mio Euro rückgestellt. Die Aktien werden in den kommenden vier Jahren nach einem Schlüssel unentgeltlich und steuerbefreit zugeteilt und müssen bis zum Pensionsantritt gehalten werden. Dividenden und andere Erträge fließen auf das Gehaltskonto des jeweiligen Dienstnehmers.
Autor: Klaus Schweinegger (redaktion@boersen-kurier.at)